Auswirkungen der Corona-Krise auf das kirchliche Leben

Nachricht 19. März 2020

"Wir sind da - auch ohne direkte Begegnung"

Die Kirchenstühle bleiben, wie hier in der Nordholzer Kirche, bis auf Weiteres unbesetzt.

Zwischen Nordholz und Wulsbüttel, Ringstedt und Spaden bleiben die Kirchen bis auf Weiteres geschlossen. Das hat die Kirchenkreiskonferenz des Kirchenkreises Wesermünde beschlossen. Sie folgt damit den Empfehlungen der Landeskirche Hannovers und den Verfügungen des Landkreises Cuxhaven und des Landes Niedersachsen im Umgang mit dem Corona-Virus. Gottesdienste in den Kirchen und ein aktives Gemeindeleben können so erst einmal nicht wie gewohnt stattfinden.

"Es ist uns wichtig zu zeigen, dass wir für die Menschen da sind – auch wenn wir ihnen nicht begegnen können", betont Superintendent Albrecht Preisler. "Wir versuchen, Angebote zu gestalten, die unseren Gemeindegliedern die Möglichkeit geben, ihre Sorgen vor Gott zu bringen und zu wissen, dass sie damit nicht allein sind." So soll es sonn- und feiertags um 10 Uhr zum Beispiel das Gottesdienstprojekt "ZZ" geben - zeitgleich und zu Hause.

Das Angebot einer Offenen Kirche zum stillen Gebet ist ebenfalls nicht möglich. "Wo es sich räumlich anbietet, werden manchen Gemeinden in der Nähe der Kirchentür einen frei zugänglichen Anlaufpunkt für eine persönliche Andacht schaffen, jedoch nicht in einem geschlossenen Raum."

Die Konfirmationen im Kirchenkreis werden folgerichtig verschoben. Die Pastorinnen und Pastoren informieren die betroffenen Familien in den Gemeinden über mögliche Termine oder alternative Formen. Auch Taufen und Trauungen müssen verschoben werden.

"Trauerfeiern darf es nicht in geschlossenen Räumen geben. Die Kommunen des Landkreises haben alle Trauerhallen geschlossen. Deshalb werden Beerdigungen am Grab stattfinden", so Preisler. Die Trauergemeinde dürfe nur aus zehn Personen bestehen.

"Die Gemeinden des Kirchenkreises Wesermünde werden aber auch in den kommenden Wochen jederzeit erreichbar sein", sagt Preisler. "Gerade in dieser Krisenzeit, in der zwingend auch noch auf soziale Kontakte verzichtet werden muss, werden viele Menschen unter Einsamkeit leiden." Auf den Internetseiten der Gemeinden, in den Schaukästen, an den Kirchentüren - wer der Seelsorge bedarf, findet die Sprechzeiten, in denen die Pfarrämter zu erreichen sind. "Das Telefon wird dann die bevorzugte Verbindung sein, damit die Mitarbeitenden nicht zu Multiplikatoren der Infektion werden."
 
Viele Anregungen für häusliche Andachten und Gottesdienste über Social-Media-Kanäle sowie Funk und Fernsehen gibt es auf der Internetpräsenz der Landeskirche Hannovers (siehe rechts oben)