Es war an einem Ostermontag. Groß und Klein waren zu einem Osterspaziergang eingeladen. Und es kamen überraschend viele – mehr als sonst. So weit, so gut. Unterwegs sollten die Kinder Ostereier suchen. Das Problem war: Ich hatte zwar die Schokoladeneier besorgt, es aber vorher nicht mehr geschafft, sie an geeigneter Stelle zu verstecken. Innerlich unösterlich zerknirscht spazierte ich bei bestem Wetter durch die leuchtende Landschaft. Als wir schließlich zur Station kamen, an dem die Ostereier gesucht werden sollten, musste ich es allen beichten: „Hier sollte eigentlich das Ostereier-Suchen stattfinden, aber leider sind die nicht versteckt. Ich kann sie Euch aber so geben!“
Und genau hier beginnt für mich eine neue Ostergeschichte. Kaum hatte ich mich halbwegs aus der peinlichen Lage herausgewunden, schlug ein Kind vor: „Ihr Erwachsenen könnt doch die Eier jetzt schnell verstecken, wir Kinder halten uns solange die Augen zu!“ Begeistert waren auf einmal nicht nur die Kinder, sondern erst recht die Erwachsenen. Noch nie habe ich so schnell Erwachsene fröhlich und emsig Ostereier verstecken gesehen. Im feuchten Gras und Moos, unter Büschen und unter Baumwurzeln waren im Nu alle Eier versteckt und es konnte losgehen. Und als wäre das noch nicht genug Ostern gewesen, haben die Kinder alle gesammelten Eier gerecht aufgeteilt. Es waren nämlich einige Kinder schneller beim Sammeln als die anderen. Aber das ist in der biblischen Ostergeschichte auch so gewesen. Die Frauen waren zuerst am österlichen Grab. Trotzdem haben sich am Ende alle gleich gefreut. Wenn das doch auf der ganzen Erde so sein könnte!