Wo fängt Gewalt an?“ Mit dieser Frage war ein Gottesdienst in der Dorumer St. Urbanus-Kirche überschrieben, den Diakonin Elke Neuhaus, Gleichstellungsbeauftragte des Kirchenkreises Wesermünde, mit einem engagierten Team vorbereitet hatte. Schnell wurde klar: Jeder Mensch findet eigene Antworten, ist es doch eine zutiefst persönliche Frage.
Nachdem im Gottesdienst, der anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November) gestaltet wurde, die unterschiedlichen Formen von Gewalt von physisch über psychisch bis hin zu finanziell, sexualisiert und spirituell thematisiert wurden, berichtete Britta Schumann aus ihrem beruflichen Alltag: Die Oberkommissarin ist bei der Polizeiinspektion Cuxhaven für Präventionsarbeit zuständig.
„Gewalt passiert in unserer Nachbarschaft“, betonte die Beamtin. Gerade häusliche Gewalt nehme in erschreckendem Maße zu: „Jeden Tag fährt die Polizei im Landkreis Cuxhaven zweimal wegen häuslicher Gewalt raus.“ 2024 wurden 2121 Gewaltdelikte im Landkreis angezeigt, davon waren 734 häusliche Gewalt. In 580 Fällen waren Frauen das Opfer. „Frauen müssen eine Stimme bekommen“, forderte Britta Schumann und erinnerte daran, dass im vergangenen jeden Tag in Deutschland eine Frau ermordet wurde – durch ihren Partner, ihren Ex-Freund, ihren Noch-Ehemann… Eine Sensibilisierung sei notwendig - wie durch diesen Gottesdienst, der nicht nur aufrüttelte, sondern auch durch Musik, Gebet und das gemeinsame Gespräch Hoffnung verbreitete.
